Die nutella-Erfinder

Ein altes Foto vom historischen Eckgeschäft

Klar, jeder kennt nutella – und duplo, Mon Chéri, tic tac oder kinder Schokolade. Aber welches Unternehmen steckt eigentlich hinter all den leckeren Marken? Die Antwort: Ferrero. Ein echtes Familienunternehmen, das seine Wurzeln in Italien hat.

Eine kreative Familie mit Namen Ferrero

Die Unternehmensgeschichte begann 1946 in der norditalienischen Genussregion Piemont. Genauer gesagt, in einer kleinen Versuchsküche, dem „Laboratorio“ von Pietro Ferrero in Alba. Sie gehörte zur Ferrero-Konditorei in der Via Maestra, die von Pietros Frau Piera geführt wurde. Im „Labor“ tüftelte Pietro Ferrero Leckereien aus – und Piera gab Feedback. Es wurde dosiert, gerührt, probiert, nachdosiert und nochmal probiert. Und eines Tages entstand aus Innovationsgeist und besten Zutaten ein Produkt, das eine große Zukunft vor sich haben sollte: „Giandujot“, ein schnittfester, haselnussig-süßer Brotbelag. Vorfahre der Nuss-Nugat-Creme, die heute auf der ganzen Welt das Frühstück komplett macht. Pietros Bruder, Giovanni Ferrero, koordiniert die stetig steigende Nachfrage nach der neuen Erfindung, und aus der Konditorei wurde nach und nach eine kleine Fabrik. Der Erfolg konnte leider nicht verhindern, dass Pietro Ferrero 1949 viel zu früh verstarb. Seine Erfindung aber lebte weiter.

Ferrero Lastwagen

Michele Ferrero: einfach genial

Sie war in besten Händen bei seinem Sohn Michele, der 1949 gemeinsam mit Mutter und Onkel Pietros Nachfolge antrat. Michele Ferrero war ein Genuss-Tüftler mit unternehmerischem Weitblick, voller Ideen, ein Komponist der Aromen mit einem Faible für gute Zutaten. Er verfeinerte das Vorläuferprodukt Giandujot zu nutella, so wie wir es heute kennen. Und damit nicht genug. Er hat sich auch kinder Überraschung ausgedacht oder Milch-Schnitte und noch viele andere Ferrero-Produkte, die wir uns so gern auf der Zunge zergehen lassen. Wenn die Ingenieure bei der Entwicklung von Maschinen zur Herstellung seiner Produktideen hin und wieder ins Grübeln gerieten, fand Michele Ferrero das prima. Und motivierte sie dazu, Unmögliches möglich zu machen. Zum Beispiel Ferrero Rocher: eine Haselnuss, von Nugat-Creme umhüllt in einer Waffelkugel, die rundherum mit Schokolade überzogen und dann noch mit Nusssplittern berieselt ist. Ein echte Challenge für Ingenieure – ein wahrer Traum für Genießer.

Michele Ferrero am Schreibtisch

Werkswohnungen und Pendelbusse für die Mitarbeiter

Michele Ferrero entwickelte aber mehr als nur neue Produkte. Für sein Unternehmen schuf er eine feste Wertebasis. Gemeinsam mit seiner Mutter Piera und seiner Frau Maria Franca stellte er sicher, dass bei Ferrero soziale Verantwortung und unternehmerischer Erfolg zusammengehören. So entstanden in den 50er Jahren Werkswohnungen für die wachsende Belegschaft und ein kostenloser Busverkehr für Pendler. Der Werkslinienverkehr hat sich übrigens auch bei Ferrero in Stadtallendorf bewährt: Mitarbeiter können dort zum Schichtbeginn und -ende mit Bussen aus den umliegenden Ortschaften kostenfrei zur Arbeit und wieder nach Hause fahren.

Eine Stiftung für Senioren und internationale Perspektiven

1983 legte Michele Ferrero mit seiner Frau Maria Franca schließlich den Grundstein für die Ferrero-Stiftung „Fondazione Piera, Pietro e Giovanni Ferrero“, die sich um das Wohl pensionierter Mitarbeiter kümmert. Auch das Thema Nachhaltigkeit, etwa bei der Beschaffung von Rohstoffen, gewann unter Michele Ferrero zunehmende Bedeutung. Und Michele Ferrero stellte die Weichen für die Internationalisierung des Unternehmens: 1956 eröffnete er im hessischen Stadtallendorf die erste Ferrero-Fabrik außerhalb Italiens.

Herzkugel

Die Familientradition wird fortgesetzt

Heute leitet Dr. Giovanni Ferrero das inzwischen auf allen fünf Kontinenten vertretene Unternehmen. Als Executive Chairman schreibt nun Micheles Sohn die Firmengeschichte fort. Zukunftsorientiert und auf Basis der Familientraditionen, die ihren Ursprung in der kleinen Konditorei im Piemont haben.